Sich selbstständig zu machen und ein Unternehmen zu gründen, ist sehr aufregend. Du lernst viele neue Dinge, beschäftigst dich mit deiner Zielgruppe, deinen Angeboten und höchstwahrscheinlich auch mit dem Thema Design.
Und ganz automatisch kommt bei dir der Wunsch auf, dir ein Logo erstellen zu lassen.
Und das ist auch vollkommen normal, denn überall wird auch suggeriert, dass du ohne Logo keinen professionellen Auftritt hinlegst und es zum Gründen “einfach dazu gehört”.
Und ich kann nicht bestreiten, dass ein professionell erstelltes Logo nicht auch viele Vorteile hätte.
Welche das sind und warum es gerade als soloselbstständige Person nicht unbedingt erforderlich ist, sofort ein Logo zu haben, erfährst du in diesem Artikel.
3 wichtige Vorteile für Gründer*innen
- Professionalität: Ein gut gestaltetes Logo kann Professionalität und Seriosität vermitteln. Es kann dazu beitragen, einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen und das Vertrauen potenzieller Kunden zu gewinnen.
- Markenidentität: Ein Logo kann dazu beitragen, eine starke Markenidentität aufzubauen. Es kann die Werte, die Persönlichkeit und die Einzigartigkeit der Marke visualisieren und so dazu beitragen, sich von der Konkurrenz abzuheben.
- Wiedererkennung: Ein einprägsames Logo kann dazu beitragen, die Wiedererkennung der Marke zu erhöhen. Wenn Menschen das Logo sehen, erinnern sie sich an deine Marke und das, wofür sie steht. Dies kann besonders nützlich sein, wenn das Logo auf verschiedenen Plattformen und in verschiedenen Kontexten verwendet wird, wie zum Beispiel auf der Website, in sozialen Medien, auf Visitenkarten oder in Werbematerialien.
Wie kann dir ein unpassendes oder unprofessionell gestaltetes Logo schaden?
Ein schlecht gestaltetes Logodesign oder ein Logo, das nicht gut zu deiner Marke passt, kann mehr schaden als nützen. Das ist auch der Grund, warum ich dir nicht empfehlen kann, als Design-Laie dein Logo selbst zu erstellen!
- Erster Eindruck: Ein schlecht gestaltetes Logo kann einen negativen ersten Eindruck hinterlassen und potenzielle Kunden abschrecken.
Ich gebe dir mal ein Beispiel: Vor einigen Jahren habe ich ein Bestattungsunternehmen gesehen, dass im Logo mit Comic Sans geschrieben hat. Das ist eine Comicschrift und so ziemlich die unpassendste Art, sein Bestattungsunternehmen darzustellen. - Image: Ein unpassendes Logo, das nicht zu den Werten oder der Persönlichkeit der Marke passt, kann zu Verwirrungen führen. Dies kann das Vertrauen der Kunden in die Marke untergraben und sie davon abhalten, eine emotionale Bindung zur Marke aufzubauen.
- Professionalität: Ein schlecht gestaltetes Logo kann den Eindruck erwecken, dass das Unternehmen unprofessionell ist oder schlechte Arbeit leistet. Dies kann dazu führen, dass Kunden das Unternehmen weniger ernst nehmen oder es weniger wahrscheinlich in Betracht ziehen, wenn sie nach Produkten oder Dienstleistungen suchen.
- Wiedererkennung: Ein schlecht gestaltetes Logo kann schwer zu erkennen sein. Zum Beispiel, wenn die Schrift zu verschnörkelt ist oder das Logo von Weitem nicht sichtbar ist. Ein gutes Logo sollte einfach, einprägsam und leicht zu erkennen sein.
- Kosten: Wenn du dir zu früh ein Logo hast gestalten lassen, kann es passieren, dass es schon nach kurzer Zeit nicht mehr zu dir und deinem Unternehmen passt. D. h. du musst das Logo anpassen lassen, was erneut Kosten verursacht.
- Rechtliche Probleme: Wenn du dir ein Logo selbst erstellst oder einen Logogenerator nutzt, kann es sein, dass dein Logo sehr generisch wirkt und nicht genug Einzigartigkeit besitzt. Das kann dazu führen, dass es nicht schützenswert ist und nicht beim Patent- und Markenamt eingetragen werden kann.
Du hast nun also schon gelernt, dass ein Logo viele Vor- und Nachteile mit sich bringen kann. Aber welche Gründe sprechen denn nun explizit gegen ein Logodesign für Gründer*innen, vor allem, wenn du soloselbstständig startest?
4 Gründe, warum es für Soloselbstständige Gründer*innen nicht sinnvoll ist, ein Logo gestalten zu lassen
- Kosten: Qualitatives Design hat seinen Preis. Insbesondere für Gründer*innen, die versuchen, ihre Ausgaben zu minimieren, kann ein professionelles Logo eine erhebliche Investition darstellen. Ein überzeugendes Design erfordert eine umfassende Strategie, die eine detaillierte Analyse deiner Marke, deiner Werte und deiner Positionierung erfordert. Die Kosten hierfür können schnell in den vierstelligen Bereich gehen.
- Veränderung: Zu Beginn der Unternehmensgründung ist oft noch unklar, in welche Richtung es gehen soll. Es wird viel experimentiert, manches funktioniert, manches nicht. Es ist ratsam, sich erst dann intensiv mit dem Branddesign zu beschäftigen, wenn deine Marke etablierter ist und deine Positionierung steht.
- Besser kein Logo als ein schlechtes: Ein schlecht gestaltetes Logo, das nicht zur Marke passt oder handwerkliche Mängel aufweist, kann mehr Schaden anrichten, als gar kein Logo zu haben.
- Du bist deine eigene Marke: Wenn du selbstständig im Dienstleistungsbereich bist, wie als Therapeut, Coach oder Berater, dann bist du selbst deine Marke. Der Unterschied zwischen dir und anderen, die das Gleiche anbieten, ist deine Persönlichkeit. Daher ist das Markanteste an dir dein Gesicht, das als dein „Logo“ dient. Was nützt dir das tollste Logo, wenn du noch keinerlei Sichtbarkeit hast und keine Follower oder Besucher auf deiner Website? Starte erst mal damit, sichtbar zu werden.
Was ist wichtiger als ein Logo?
Bevor du in ein Logo investiert, solltest du dir deiner Werte und deiner Positionierung bewusst sein. Darauf aufbauend gibt es viele Dinge, die sinnvoller sind, als direkt an ein Logo zu denken.
Du solltest etwa zuerst lieber eine aussagekräftige und gut strukturierte Website aufbauen, auf der du deine Angebote präsentierst. Diese kannst du mit Blogartikeln füllen, um deine Expertise zu zeigen und Kunden zu gewinnen.
Für die Website, aber auch für Social Media ist es sinnvoll, passende Markenfarben und Schriften festzulegen. Diese würde ich an Wichtigkeit noch vor das Logo stellen!
Farben, Schriften und Canva-Vorlagen
Damit du direkt mit einem professionellen und einheitlichen Design startest, ohne selber stundenlang rumzubasteln und doch nie zufrieden zu sein!
Warum werden denn dann oft Logos für soloselbstständige Gründer*innen erstellt?
Ich kann hier nur mutmaßen. Aber zu Beginn meiner Selbstständigkeit habe ich ebenfalls Logos für Starter erstellt, da ich einfach froh über jeden Auftrag war. Mittlerweile sehe ich das allerdings anders. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Gründer*innen noch oft sehr flatterhaft und unsicher sind und sich die eigene Selbstständigkeit gerade zu Beginn noch stark verändert. Daher ist es ratsam, erst nach einiger Zeit ein Logo erstellen zu lassen und bis dahin einfach deinen Namen in einer einfachen Schriftart z. B. auf deine Website zu setzen.
Wann ist es Zeit für ein professionelles Logo?
- Wachstum: Wenn dein Unternehmen wächst und du beginnst, eine größere Kundenbasis zu erreichen, kann ein Logo dazu beitragen, deine Marke wiedererkennbar zu machen und dich von der Konkurrenz abzuheben.
- Markenidentität: Wenn du das Gefühl hast, dass du eine starke Markenidentität entwickelt hast und genau weißt, wofür deine Marke steht, kann ein Logo dazu beitragen, diese Identität zu visualisieren und zu stärken.
- Marketing und Werbung: Wenn du planst, in Marketing und Werbung zu investieren, kann ein Logo ein wichtiger Bestandteil deiner Marketingmaterialien sein. Es kann dazu beitragen, eine konsistente Markenerfahrung über verschiedene Plattformen und Kontexte hinweg zu schaffen.
- Kundenbindung: Wenn du feststellst, dass deine Kunden Schwierigkeiten haben, sich an deine Marke zu erinnern oder sie von anderen zu unterscheiden, kann ein einprägsames Logo dazu beitragen, die Wiedererkennung und Bindung der Kunden zu erhöhen.
- Professionalität: Wenn du das Gefühl hast, dass deine Marke professioneller wirken muss, kann ein gut gestaltetes Logo dazu beitragen, einen positiven und professionellen ersten Eindruck zu hinterlassen.
Es wird ein Zeitpunkt kommen, an dem ein einfacher Schriftzug nicht mehr ausreicht. Dieser Zeitpunkt ist gekommen, wenn du dich von der Masse abheben und ein auf deine Marke zugeschnittenes Design haben möchte.
Fazit
Die Entscheidung, ein Logo erstellen zu lassen, sollte auf einer gründlichen Überlegung der Vor- und Nachteile basieren. Es ist wichtig, sich seiner Werte und Marktposition bewusst zu sein, bevor du in ein umfangreiches Branding investierst. Und es ist ratsam, erst nach einiger Zeit und nachdem sich die eigene Selbstständigkeit gefestigt hat, ein Logo erstellen zu lassen.
Du bist dir unsicher, ob du ein profesionelles Logo benötigst?
Lass‘ dich unverbindlch beraten und finde heraus, ob du schon soweit bist, um mit einem profesionellen Logo nach außen zu treten.
Bis dahin kann es ausreichend sein, einfach deinen Namen in einer einfachen Schriftart auf deiner Website und anderen Materialien zu verwenden.
Ein sinnvoller Schritt, um erst einmal sichtbar zu werden und die ersten Kunden zu gewinnen, kann es sein, dich mit deinen Branding-Farben, Schriften und Social Media Vorlagen zu beschäftigen. Diese Grundlagen kannst du auch für deine Website nutzen.
Wer schreibt denn hier?
Hey, ich bin Jenny!
Japan-Verrückte, Harry Potter Fan und Brand-Designerin.
Seit mittlerweile 15 Jahren bin ich als Grafikdesignerin tätig. Seit 2020 bin ich selbstständig und verhelfe sowohl anderen Soloselbstständigen, als auch mittelständischen Unternehmen zu einzigartigen Markendesigns und Maskottchen
Mehr Design und Branding? Gibt’s hier!
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